Das ist jetzt schon spät in der Saison, aber zwei Kleinprojekte, die nicht rein „palettig“ sind, aber zur Jahreszeit passen. Wir brauchten eine Portion Vogelfutterstationen, und da ging ich nach einem ersten Testlauf in Kleinserie. Und dann wurde noch etwas für die „ebenerdig speisenden“ Vögel gewünscht, das wurde dann etwas größer.
Die „Flaschenstationen“ sah ich in verschiedenen Bauweisen im Netz, an sich gehts insbesondere drum, dass
– die Flasche stabil sitzt und leicht wechselbar ist
– die Futterstelle zugänglich ist
– regengeschützt ist und nicht verdreckt und
– schnell trocknet, wenns doch mal reinregnet.
Der Prototyp rechts oben war rein Palettenholz, bis auf eine übrige halbe Holzscheibe, in die ich ne Futtermulde reinschliff. Ging, aber keine gute Idee. Dann wollten ein paar Leute auch sowas, und ich machte ne Kleinserie und verbrauchte eine Portion ausrangiertes Nut/Federbrett-Material für die Dächer.
Die Bauweise an sich scheint mir vollkommen in Ordnung. Arg viel zu erklären gibts nicht – alles recht selbsterklärend. Was man dazusagen sollte:
– Beim Verschrauben aller „schmalen Hölzer“ – Geländer des Futterplatzes, aber auch die Verschraubung der Flaschenhalter – mit dünnem Holzbohrer vorbohren. Ich bin unglaublich „vorbohrfaul“, aber hier ists nicht wirklich vermeidbar, sonst splittert einem alles.
– Flaschen-Halterungsloch erst bohren, dann die Flasche reinsetzen, *dann* montieren (dazu die Flasche wieder raus 🙂 ). Flaschenöffnung sollte einen starken Fingerbreit über dem Futterplatz schweben, damit das Futter gut nachrutschen kann. Je nach Holz, Flasche usw. sitzt der untere Flaschenhalter dann durchaus mal so, mal so und besser, man tarierts mit genau der Flasche aus, die später auch reinkommt.
– Flasche mit dem oberen Halter gerade oder oben leicht nach hinten geneigt positionieren (nach vorn rauskippen soll sie nicht)
– den unteren Flaschenhalter montierte ich zusätzlich mit kleinen Metallwinkeln. Einfach, damit man die Flasche gut reinsetzen kann, ohne dass man Angst hat, was abzubrechen.
– Futterplatz mit ein paar Abflusslöchern versehen, damit Wasser nicht drin stehenbleibt.
Material: für die „Hauptsäule“ eignen sich die soliden Balken, die bei manchen Einwegpaletten als Füße angeschraubt sind, man kann auch durchgehend Palettenholz nehmen. Ich nahm, was halt da war, die dickeren Teile sind ein bißchen praktischer für die Dachmontage.
Die „Anfliegzweige“ sind halt Zweige 🙂 Einfach zurechtgeschnitten und in vorgebohrte Löcher verleimt. Sah ich beim Rumgooglen nach entsprechenden Flaschenfutterstationen noch nicht, schien mir aber einleuchtend und dekorativ, und wird auch gut angenommen.
Nach Fertigstellung alles mit wetterfestem Klarlack behandelt.
Die Bodenfutterstation war dann ein Followup – auch hier sollte der „eigentliche“ Futterplatz eben regengeschützt sein. Die „Front“ hatte ich ursprünglich auch mit weiter heruntergezogenem Dach abgedeckt, aber dann ließ ich mir sagen, das sollte offen sein, damit sich nichts unbemerkt anpirschen kann.
Wir bauen die Bodenplattform. Das jetzt klassisch halbe Palette, mit durchgehendem Boden (und Abflusslöchern). Die „Eingangsrampe“ brauchts an sich nicht, aber ich wollte es ein bißchen herrschaftlicher. Die Dachsäulen die besagten fetten Fußhölzer einer ungebräuchlicheren Einweg, die schon ewig rumliegen.
Die Dachsäulen sind jeweils schräg angesägt, damit ich meine zwei „Firstbretter“ solide verschraubt bekomme. Auf die kommt dann das eigentliche Dach. Wie gesagt, hier eine Nut/Federkonstruktion, aber man kann ja nehmen, was grade rumliegt. Zuerst auch der Gedanke, dass die „Rampe“ noch unter freiem Himmel ist.
Dann besagtes Gespräch: lieber mehr Wind/Wetter, aber gute Rundumsicht für die Vögel, die dahinkommen. „Verstecktes“ und schlecht einsichtiges werde nicht so gut angenommen. Kein problem, ein beherzter Griff zur Stichsäge und wir machen eine schöne, offene Front. Anschließend auch noch nachschleifen, lackieren und ab in den Garten.
Wird alles gut angenommen und ist an sich eine schöne Sache, insbesondere, wenn man irgendwie sonst grade nichts mehr an palettigem Kram zu bauen hat 🙂