Folgendes ist nicht notwendigerweise ein Palettenprojekt, das stellte sich aber erst so zwischenrein raus. Auch eine Geschichte, wo eben nicht hauptsächlich Paletten das Ausgangsmaterial sind: Anlass für den Bau waren die wirklich schönen Schubladen, die beim Ableben eines Schranks beim Umzug erst mal überblieben und um dies mir leidgetan hätte. Die wieder nutzen, klar, und meine Güte, ich bau sonst immer Palettenkram, also warum nicht auch hier?
Die Idee: Schubladen auf die Palettenbeine jeweils halbierter, aufrecht gestellter Paletten. Es kam anders, es ist aber eine durchaus ebenfalls interessante Option. Beim Ausmessen war recht schnell klar, dass das eine denkbar schlechte Raumausnutzung wäre – auch wenn ich gegen Lücken zwischen den Schubladen nichts habe, dann kann man auch was höheres reinstellen. Aber ich wollte dann doch lieber einen Schrank mit drei Schubladen statt deren zwei mit jeweils zwei, weil es für zwei am Platz gefehlt hätte und der Palettenverbrauch mit zwei Paletten für den Anlass etwas hoch gelegen hätte.
Ich hatte glücklicher/clevererweise die Schienen für die Schubladen aus dem zu Bruch gegangenen Schrank rausgeschraubt, bevor alles zum Sperrmüll ging, alternativ kann man hier aber natürlich auch Holzleisten für die Schubladenführung nehmen. Aber ich greife vor.
Zuerst: Palettenteilstücke herrichten, die man für die Seitenwände braucht. Sprich, Fußstützen der Palette raushebeln, Nägel rausziehen/abflexen, die „Palettenfläche“ auf dem mittleren Trägerbrett teilen, ggf. das Trägerbrett an nun losen Brett-Enden verschrauben. Alles schleifen. Das ist Küchenmöbel, also ggf. ein wenig sauberer machen, als man es eh täte. Weiter: ich hab das Holz jetzt unbehandelt gelassen. Mal sehen, wie es sich hält.
Die weitere Montage des entstehenden Küchenschubladen-Palettenschranks ist vergleichsweise trivial, auf der anderen Seite ein wenig hakelig. Erst mal ausmessen, in welchem Abstand und welcher Höhe die Schubladen-Führungsschienen angeschraubt werden müssen. Ich hatte da ein wenig Glück, dass das immer auf die Palettenbretter hinhaute und ich nichts versetzen brauchte. Anschließend die Breite messen, die man für die Schubladen braucht. Entsprechende Verstrebungsbretter hab ich dann aus den übrigen Palettenteilen gesägt und abgeschliffen und in passender Höhe als Abstandshalter und gleichzeitig Schubladen-Auflage direkt zwischen die beiden Palettenteile geschraubt.
Oben drauf der Bequemlichkeit halber einer der Schrank-Einlegeböden, der weitgehend passte. Auch hier kann man sich mit anderen Auflageflächen behelfen, man kann auch Paletten nehmen 😉 aber dann möglicherweise wirklich noch mit einer geschlossenen Auflage drüber arbeiten – es ist ein Küchenschrank, und man hat eben Fett, Feuchtigkeit, whatever, und das geschnittene Gemüse sollte auch nicht vom Arbeitsbrettchen runter durch Palettenlücken in die Schubladen fallen.
Die Schubladen rein. Hier muss man im Vorfeld sauber gemessen und gearbeitet haben. Das typische „unexakte“ bei Paletten ist hier Vor-wie Nachteil. Ich hatte so mit einem halben Zentimeter Überbreite zum „rein Netto-Abstand“ gearbeitet, damit leichte Verziehungen im Holz usw. nicht zu verkantenden Schubladen führen und andererseits die Teile nicht aus den Schienen fallen. Letzteres ist wegen der Abstandshalter-Bretter auch kaum möglich, aber trotzdem.
Im konkreten Fall hat es prima hingehauen, weil die Toleranz einmal hinhaut bei den verwendeten Schienen, zum anderen, weil die eventuell verzogenen Palettenelemente mit den „Abstandshalterbrettern“ auch recht bereitwillig wieder „richtiggezogen“ werden können. Es scheint mir eher begünstigend zu wirken, dass die Seitenwände da nicht vollkommener Präzisionswerkstoff sind.
Das Ergebnis. Wirkt jetzt ein wenig isoliert, aber ich denke, das wird dann zum „größeren Teil eines Ganzen“, wenn ich irgendwann mal das Konzept habe für die „Küchenhängeschrankalternative“ aus Paletten- Idee: so eine Art „Werkbank-Wandfläche“ aus Paletten, an die ich Töpfe, Küchengerät etc. hängen kann, schön mit Haken und Abstellflächen. Ich hab noch nicht ganz das Bild, aber eine vage Vorstellung, und ich denke, man wirds hier irgendwann sehen 🙂
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