Einmal waren wir letztens in der Ecke von Kattowitz, und da gibt es Palettenmöbel. Zum anderen waren einige Leute gegenüber in der Utopiastadt recht fleißig und kreativ, und an sich juckts mich schon länger, aber ich muss ja auch noch den Kram hier fertigbekommen. Die zweite Hälfte Tisch kommt, versprochen! ist nun auch fertig und online, aber jetzt muss ich auch noch ein paar vermischte Eindrücke loswerden.
Einmal die schönen blumendekorierten polnischen Palettenbänke und – einfachen – Tische, die uns dort über den Weg liefen. Ein wenig erinnerte es mich an Bochum, nen Ticken hübscher, muss ich zugeben, obwohl ich sonst ganz für den Pott bin.
Was mich in Polen auch noch amüsierte: sehr hübsche Palettenstapel mit innovativ zugesägter Gemüseauslage. Etwas Materialoverkill, aber es sah hübsch aus und seitdem denke ich, diese schräg gestellte halbe Palette, irgendwie muss man mit der Idee doch was anfangen können.
Das wars an sich schon von dort. In Wuppertal kamen wir, unsererseits besuchsbedingt, auch wieder ein wenig rum im Sinne von „an Ecken, wo wir sonst nicht so sind“. In der Innenstadt lief mir da eine allerliebste, wenngleich mithilfe schwerer Metallarbeit gefertigter Paletten-Biertischgarnitur über den Weg. Die Kneipe ist in der Neumarktstrasse und ich kann den Namen nicht lesen – bitte gern Bescheid, welche, dann reich ich den Link nach.
Im Rahmen dieser Tour waren wir auch im Skulpturenpark. Der ist ohnehin empfehlenswert anzugucken, wenn man mal im Bergischen ist und modernere Kunst mag. Ich weiss nicht, ob die noch läuft, aber folgende beiden Paletten waren die Basis zweier Skulpturen von Erwin Wurms „Am i still a house?“-Ausstellung, und wie gesagt, die rührte ein paar Sachen in mir an, aber an der Stelle wollte ich nur über spannende Palettenelemente erzählen: einmal schön „angeschrägte“ Palettenebenen und einmal eine höchst spannende Farbgebung. Von den Kunstwerken hier nix – guckts euch an und auf der Seite zur Ausstellung sieht man mehr.
Dann zu guter Letzt, Utopiastadt. Letztes Jahr fand ich die ja schon sehr prima, und der Palettengebrauch hat Methode. Die „Liegewiesen“ wurden ausgebaut, säumen seit diesem Sommer schon beidseitig die Nordbahntrasse und permutieren fröhlich vor sich hin.
Der Hutmacher schenkt dort Getränke aus und ist im Übrigen die einzige Gastronomie jenseits diverser Hackercamps und -congresse, wo ich bisher auf Flora Mate stieß, die bislang beste Matebrausevariante, die mir über den Gaumen gelaufen ist.
Weiter gibts dort innovative Fahrradschraubereien. Und passend dazu vor einiger Zeit einige an sich naheliegende Fahrradständervarianten aus Paletten. Ich würd nur die Räder längs einparken.
Was ich extremst großartigst fand: eine Kombination aus Pflanzkübel und knallbunter Palettenbank. Die ist mal richtig massiv, zuerst weiß, dann später mit wohl wetterbeständigem Buntlack nachkoloriert. Ich bin begeistert und will auch Palettenmöbel mit ausziehbaren Fußstützen.
Ich finds klasse. Vom deckenden Lackieren von Palettenmöbeln bin ich ja seit einiger Zeit etwas abgekommen, aber wenn mich in absehbarer zeit was Buntes anmachen würde, dann sowas in der Art.
Tja, und um dem ganzen verspielt-hübsch-rustikalen mal ein gerüttelt Maß an schwäbischem Pragmatismus entgegentsetzen: noch ein Fundstück, das ich bei meinem letzten Besuch in Kirchheim knipsen musste und bis heute nicht gepostet hatte. Ich bin noch immer unentschlossen, ob ich das unter schwäbischem Pragmatismus, einem „Hauptsach, s’Haus steht“-Schaffe-Spare-Häuslebaue-Denkspruch oder einfach nur unter liebenswerter Skurrilität laufen lassen soll, wahrscheinlich was von alledem. Ich bin begeistert und verbitte mir blöde Bemerkungen, um den Meister zu zitieren.
Guten Tag,
ich bin gerade mit großem Interesse auf Ihren Blog gestoßen. Ich überlege schon seit einiger Zeit, wie man Paletten wiederverwerten könnte. Eben habe ich zufällig diesen Blogbeitrag entdeckt und bin ganz begeistert! Dass man einfach so solche Schätze findet.
Mein Mann lagert bei uns in der Garage und im Keller viele Paletten, weil er die für den Beruf braucht. Ein Großteil steht aber doch immer nur ungenutzt herum und verstaubt schon.
Wir sind eigentlich beide gerne kreativ und basteln und heimwerken viel. Im Garten haen wir auch ein kleines Gartenhäuschen selbst gebaut und lagern da diverses Werkzeug und verschiedene Bretter, Aluplatten und Ähnliches. Für die Paletten kam uns bisher noch keine spezielle Idee. Vor kurzem hat mein Mann auch noch Palettenrahmen bestellt, die aber eher für private Zwecke, weil er einem Kumpel beim Transport behilflich sein wollte. Insgesamt muss man aus dem ganzen Kram einfach noch was machen und gerade für deen Garten könnten wir neue Möbel gebrauchen.
Und warum sollte man immer alles kaufen, wenn man auch selbst Hand anlegen kann?
Die Fahrradständer, die es hier zu sehen gibt finde ich klasse, aber besonders haben es mir die Palettenbänke aus Polen angetan. Das würde mich richtig reizen, sowas selbst zu bauen.
Vielen Dank für die inspirierenden Fotos und generell auch die Tipps für das Bauen von Palettenmöbeln, die man hier auf der Seite findet.
Ich glaube, dieses oder spätestens nächstes Wochenende stürzen wir uns mal in dieses Vergnügen.
Viele Grüße
Birgit
Hoi,
oh, da freu ich mich wirklich, wenns so anregend war… grade bei den „Ich hab da ein paar Sachen gesehen“-Beiträgen weiss ich manchmal nicht, wie hilfreich die faktisch immer sind, weils da eben kein „Making Of“ gibt, wobei mir die Sachen dann oft auch eher vergleichsweise einfach nachzubauen scheinen.
In Polen hat mir die Variante auch supergut gefallen mit den Blumentöpfen – die bauweise der Palettenbänke selber sieht man ja öfter, aber da einfach die Rückenlehne noch zu bepflanzen, das find ich auch eine sehr feine Idee.
Dann wünsch ich frohes Schaffen und gemütliche Ergebnisse 🙂
Greetz
Richie