Bisschen zu Weihnachten: irgendwann sprangen mich die Klötze an, die ich wegen einiger „klotzarmer“ Bazuprojekte über hatte. Die teuerste wollte weiterhin eh ein Stövchen, also probieren wir mal. Vorabwarnung: wirklich gut ist das nicht, und wenns wer sauber hinkriegt, bitte gern Bescheid.
Stövchen: an sich nur Bohrerei. Einmal mit dem 45er-Fostnerbohrer weit von oben rein (wird der Teelichteinsatz), dann mit dem 55er nochmal halb ins gleiche Loch (damit um die Flamme genug Platz ist). 45er in zwei Seitenwänden bis zum 55er-Loch in der Mitte (Luftzufuhr, Wärmeabfuhr) und an den anderen Seitenwänden hatte ich nur nen 16er Blattbohrer genommen (an sich Geschmackssache, ich hatte vielleicht Bedenken wegen Stabilität).
Ich hasse die Presspanklötze, aber man kriegt halt welche, es ist nichts zu machen. Für großflächige Fostnerbohreraction ist Vollholz aber mal eine richtige Plagerei, ich hatte die Presspan-Version ebendeswegen mal zum Ausprobieren genommen. Die hier wurde dann noch geschliffen und kriegte ein Klarlackfinish. Letzteres gut (einen Tag min.) durchtrocknen lassen, bis man ein Teelicht testbrennt.
Die Teuerste machte bei den Schrauben (als Abstandhalter bei größeren Töpfen) noch Modelliermasse drumrum. Die besteht interessanterweise in erster Linie aus Leim und (Paletten-) Schleifstaub. Nebenan läuft eine kreative Schleifstaubverwertung dadurch, btw. Das Ergebnis trägt auch einen Kürbistopf durchaus zuverlässig.
Gefällt. Wer sich Sorgen macht: es wird praktisch nichts heiß, selbst beim Probebrennen mit der Teekanne nicht, die ja direkt auf der Holzoberfläche stand und nicht mit Abstand auf den Schrauben/Abstellteilen. Bohrprobleme bei Vollholz wie gesagt – und der Nachteil beim Presspan ist eben, dass es nicht so schön aussieht wie Vollholz und sich eben auch nicht so glatt/schön schleifen lässt.
Zwischenrein: zwei Palettenregale, die uns auf einem Weihnachtsmarkt über den Weg gelaufen sind. Beide scheinen mir auch gut in „Wandmontage“ zu funktionieren. Auch einiges mit Bodenbretterversetzen, aber grade das erste, ich seh mich da auch irgendeine dekorative Weinflaschenlösung anlachen.
Aber wieder zum Kleinkram. Folgendes hab ich nicht recht raus, wie mans „schön“ macht. Idee beim Stövchenbohren: gelöcherte Klötze zum Schreibtisch/Werkzeug/Pinsel/whatever organisieren nehmen. Bei der Teuersten rannte ich offene Türen ein. Im Keller mal ein Probeteil gebohrt, für den Kleinscheiß, der sonst immer rumliegt, und die Fostnerbohrer, die nirgends richtig hingehören. Prinzip klar: verschiedene Lochgrößen für verschiedenen Kram.
Für Pinsel und Stifte brauchts mehr und engere Löcher. Damit fängts schon an. Damit es nicht allzu „verstreut“ aussieht, erst mal rastern. Anschließend einfach mit verschiedenen Bohrergrößen löchern. ich hab hier 16er-Blattbohrer, einen normalen 10er und noch zwei 20er-Löcher mit einem anderen Blattbohrer gemacht. Und natürlich: teils zu eng (splittert), und vor allem bei den kleineren kriegt mah die Kanten einfach nicht hübsch sauber. Zu guter Letzt: Reihen immer versetzt bohren, andernfalls gehts einem wie mir und man hat einen durchgehenden Sprung im Klotz und kann das allenfalls notdürftig mit Schrauben fixen.
Abschleifen, mit Schleifpapier die Lochkanten, soweit möglich, glattkriegen. Unmengen von Bohrspänen aus dem Holz rausklopfen 🙂 Mit dem Pinsel saubermachen, wachsen/lasieren nach Geschmack. Anschließend bestücken.
Trotz der angesprochenen Probleme und der „Ich weiss noch nicht, ist das das Beste, was man aus der Idee machen kann?“-Zweifelei: Das Ergebnis ist eine praktische Sache. Man kommt leichter an genau das gewünschte Ding ran, grade in Sachen Schreibtischzeug. Man schmeisst nichts aus Versehen was um, und klar, Aussehen ist Geschmackssache, aber ich finds ok 🙂 Wenn man den Kram eh rumliegen hat: ist schnell gemacht und macht, was es soll.
Hey, gute Idee mit dem Stövchen! Kann man eigtl statt Klarlack auch Holzleim nehmen, um die Pressspanklötze vom Bröseln abzuhalten? Muss man den dazu verdünnen?
Danke & liebe Grüße
Hm. Aus dem Bauch raus würd ich sagen, ja, man kann, und verdünnen muss man nicht. Angesichts der leicht verfügbaren Ausgangsmaterialien würde ich zum „Ausprobieren an nem Klotz, in den man noch keine Arbeit reingesteckt hat“ raten 🙂 Im Ernst: Leim trocknet meiner Erfahrung nach dünn aufgetragen durchaus transparent ab. Über die Bindefähigkeit muss man nicht reden, die ist prima. Wie er Wärme abkann, wäre der einzige Punkt, bei dem ich mir unsicher wäre. Grob rumrecherchiert lese ich so die 70, 80 Grad, die Holzleim abkönnen sollte, da wird man natürlich in der Nähe sein. Wenn dann die Festigkeit nachlässt, ist das bei tragenden Geschichten ein Problem, solang nur ein Presspanklotz nicht bröseln soll, wirds in Ordnung sein. Möglich halt, dass er nach längerer Nutzung eben dann doch spröde wird, bröselt usw. Wenn ichs mir so überlege: es scheint mir fraglich, wie lang das gutgeht, aber man macht ja nicht viel kaputt.