Die Ansprüche steigen, und die Teuerste hatte sich in ein Natursteinwaschbecken verliebt. Das ist schwer, und man kann es nicht einfach auf den ersten Waschbecken-Unterschrank stellen, den ich vor einiger Zeit gebaut hatte. Ergo: neuer, besser, schöner und aus Holz.
Die Anfangsbauerei mach ich ein wenig Schnelldurchlauf – die ganze Schleiferei und Behandelei ist ja im „Paletten behandeln und vorbereiten“ bzw. beim „Lasieren, Lackieren, Einlassen“ abgedeckt, weiter der übliche Hinweis: Komplettzerlegung, es wurde alles versetzt, was an Palettenholzelementen hier verwendet wurde. man kann natürlich auch „Standardbreiten/Teile“ nehmen, aber es ist platzbedingt im konkreten Fall Extremst-Maßarbeit.
Letzte „projektspezifische“ Hinweise:
Hier ist alles deutlich stärker auf „das muss halten“ ausgerichtet. Sprich, ein Möbel, wo man eben vierzig Kilo draufpacken kann, ohne dass sich was biegt, bricht oder ähnlich. Aus dem Grund kam es beispielsweise zu den schmalen Seitenregalen (die mir im Übrigen sehr gefallen) – ich wollte einfach zusätzlich zu den Seitenwänden stützenden Unterbau.
Maße und Maßarbeit. Mir graute permanent vor einem „Man stellts am Ende und es passt was nicht“. Viel Messerei vor Ort und viel Nachmessen unten im Keller beim Bau, und am Ende passte zwar alles, aber Probleme beim finalen Aufstellen gabs trotzdem, siehe unten. Wer in so einen engen Winkel was einbauen will, zweimal überlegen und immer einmal mehr nachmessen und checken, ob man das Teil überhaupt dahinbekommt, wohin es soll (oder alternativ vor Ort endmontieren muss).
Wir fangen oben an. Das Schrankoberteil soll ein Natursteinbecken tragen, deswegen kriegt es die Hochkant-Querbretter. Damit ist es auch praktischer Ausgangspunkt zum die Seitenwände direkt anmontieren. Wie immer: zusägen, abschleifen, verschrauben. Das ganze kommt in Standard-Waschbeckenhöhe zusammen durch Seitenwandhöhe, Dicke Boden- und Oberteilplatte, Palettenklotz-Unterbau fürs Waschbecken und dem Waschbecken selber.
Einmal alles richtigrum gestellt und die Höhe getestet. man siehts im Detail unten, lieber mal einen Metallwinkel mehr verbauen, das Ding muss halten. Aus dem Grund auch die folgende Hinterher-Überlegung: doch auch ans Fußteil Palettenklötze an die Front: so kann man die schmalen Seitenregale mit ihren zusätzlichen Stützbrettern besser bauen/montieren.
An den Bodenklötzen kann man nun die senkrechten Bretter für die schmalen Seitenregale montieren. An der Stelle: sauber messen und vor der Montage schon die Löcher für die Einlegeböden bohren. Ich habs geschafft, dranzudenken (hinterher kommt man mit der Bohrmaschine nicht mehr bei), und hatte mich dann aber prompt vermessen, verzeichnet, verrechnet mit den Bodenhöhen/Brettlängen oder anschließend die Bretter vertauscht, prompt waren die Bohrungen einen halben Zentimeter versetzt. Abhilfe war dann Einschleifen der Einlegeböden – an sich nicht mal verkehrt, dann rutschen sie nicht.
Die Sache nimmt Form an. Die Klötze für den Waschbecken-Unterbau schon mal schleifen. Hier hängt natürlich alles vom gewünschten Waschbecken (Höhe etc.) und dem Wasserhahn ab. In meinem Fall musste ich noch eine Klotzhöhe plus Montagebrett nach oben, damit der Hahn über die 15 cm Waschbecken drüberkommt.
Fronttüren machen und montieren. Den Wasserhahn-Aufbau auch schon mal in sich verschrauben, aber noch nicht an den Schrank montieren (es sei denn, ihr könnt das fertige Teil wirklich problemlos stellen). An der Stelle habe ich auch noch den Durchlass für den Abfluss gebohrt, um die Waschbecken-Unterbauklötze sauber zu positionieren, man siehts leider die ganze Zeit nicht auf den Bildern. Auch hier: das ist ein Loch, das stimmen muss, da ist der Abfluss vom Waschbecken drüber und wenn dann hinterher der Wasserhahn-Aufbau nicht hinpasst, ärgert man sich sehr. An der Stelle bei mir: sauber gemessen, alles gut.
Wir montieren noch den Unterbau – von unten durch das Oberteil durchschrauben, um die „Waschbeckenklötze“ zu fixieren. Ich hatte sie jetzt ein wenig „versetzt“ platziert, dann hat man unten noch ein wenig Ablagefläche neben der Badewanne.
Etwas zum nachkorrigieren später: dass in der Ecke rechts hinten nun quasi ein „Loch“ ist, da muss ich mir noch was überlegen. Was zum Seifedraufstellen reinbauen, vielleicht. Punkt hier war, dass ich bei den „Aufbauten“ sparsam sein wollte, bis alles steht – man weiss nicht, wo es sich dann vielleicht doch verkantet.
Die Einlegeböden. Wie besagt, wegen falsch gebohrter Löcher für die Auflagen musste ich ein wenig nachschleifen. ich hatte nun zugesägte Bretter genommen, mit einem Seitenbrett der Länge der mittleren Lücke, damit man nichts aus Versehen ins Schrankinnere reinschubst. Das in einer Breite, dass man es „reinkanten“ kann und es trotzdem noch auf den Stützen steht. Es geht wirklich problemlos 🙂 Man siehts auch noch besser auf dem „Lackiert“Bild unten. Yeah, lackieren!
Dann trocknenlassen und alles nach oben verfrachten. Dort feststellen, dass man den Boden aussägen muss, weil der Schrank sonst nicht zwischen Heizkörper und Wasserzulauf reinpasst. Abgesehen davon: hier schraubte ich den kompletten Wasserhahnaufbau wieder ab, weils sonst auch nicht reingegangen wäre. Nachher, wenns steht, wieder dran damit.
Tja. OK, sägen wir aus, damit wir auf den Boden kommen. Aber da sind dann noch die Montagestangen fürs Waschbecken, und ich will die eigentlich nicht abflexen.
OK, auch hier sieht man nachher nicht hin. Also nochmal zwei Aussparungen reingesägt, und nun rutscht das gute Stück dahin, wo es hingehört. Himmel, man könnte meinen, es sei maßgebaut für genau diese Ecke!
So, letzte Detailarbeiten. Anschließen von Wasserhahn und Abfluss. Ich hatte mich direkt mit Flexschlauch beholfen, alles andere wäre mir zu blöd gewesen mit Zusägerei etc., und ansonsten kam ich mit den Leitungslängen glücklicherweise genau hin.
Und fertig. Verbrauch: eher zwei Paletten. Wie immer die Schleiferei nicht unterschätzen, wenns sauber aussehen soll. Open Ends: Magnetverschlüsse und Türgriffe. Wobei die diesmal wirklich sauber geworden sind und auch so schließen. Mal sehen.