Zur ersten Hälfte Steampunk-Schreibtisch nun die zweite. Und eine Menge Detailarbeit, aber ich greife vor. Es war ja von Anfang an ein Schreibtisch aus zwei Hälften geplant – im ersten eine Box, ein Monitor, ein Schaltpult und der kleine TOR-Server, im zweiten dasselbe und der Arbeitsrechner. Platztechnisch also im Fussteil mit ein wenig mehr Fläche planen. Eine Palette Schreibtischplatte, eine halbe Fußteil. Jeweils schönmachen.
Schreibt sich einfach, aber an der Stelle angemerkt: wenn man beim zweiten Teil bereits weiß, wieviel mehr Arbeit als erwartet das dann beim ersten Teil war… wirklich, es machte riesen Spass, aber an der Stelle mal wieder: man hasst die Schleiferei irgendwann. Also bei allem gerne-weiterempfehlen und zum Nachbauen anregen: man muss auch manchmal ein wenig die Zähne zusammenbeißen. Ebenfalls an der Stelle: Materialbedarf nicht unterschätzen – man siehts nicht so, aber das sind jetzt eher sechs als fünf Paletten, die ich da verheizt habe. Zwei für die Tischplatten, Zwei für die Schrankfüße (da bleibt viel über, aber das verbaut sich) und dann noch eine halbe, die ich wo einsammelte und anderthalb recyclete Einwegpaletten aus dem alten Schreibtisch, der sukzessive abgebaut wurde.
Einschaltvorgang bei Nacht – Anfang alles etwas sehr dunkel, aber man kriegt einen Eindruck 🙂
Nachdem das ordentlich aussieht, kann mit der Hardwareeinpassung begonnen werden. Das ist bei mir nun etwas unterschiedlich/frickelig, das hat damit zu tun, dass der Acer und der LG-Monitor vollkommen unterschiedliche Außenmaße haben. Die waren so auch praktisch nicht „nebeneinander“ zu kriegen, aber so kam ich wenigstens nah dran- Beim Acer hatte ich teils unterlegt, damit der Rahmen höher kommt, den Acer hier quasi in die Tischplatte eingelassen. Im Ergebnis sind sie hinterher gleich hoch und die Bilder weitgehend nebeneinander. Mit zwei baugleichen Teilen ist man hier natürlich besser bedient. Man siehts weder hier noch am Endergebnis wirklich deutlich: der Monitor kommt auch einen Ticken weiter nach vorne auf der rechten Seite. Ich wollte ein wenig mehr Platz nach hinten raus hinter dem Schaltpult wegen der Plasmakugel.
Aussparungen für Monitor und Box passen – bei der Box hatte ich noch ein zusätzliches Brett mit Paletten-Abstandhaltern druntergeschraubt, die kommt für das hintere Brett als Stellfläche zu weit nach vorne. Wir stellen mal testweise.
Dusel, wobei man ja auch unterlegen kann wie man will: mit dem Beistelltischchen als Behelfsstütze kam ich exakt auf die 74cm Tischplattenhöhe. Ergo: Seitenstützen verschrauben, Seitenwände bauen.
Nachdems von alleine steht, kann man auch mal das Bullauge teststellen. Bzw., sollte man vorher, damit Höhe/Breite hinhauen. Funfact: es gab die als Glas- und Spiegelvariante. ich wollte Glas, war natürlich Spiegel drin bei Lieferung. Den nahm ich dann einfach raus und schmirgelte die hintere Beschichtung ab. Ein wenig ließ ich dann am Ende drauf – es sah irgendwie „rockiger“ aus. Vielleicht mach ich die noch komplett klar irgendwann.
man siehts im zweiten Bild, wie die Seitenwände exakt (naja, weitgehend exakt) an die Tischplatten-Unterstruktur angepasst sind. Ziel/Ergebnis: ich steck die auf den Unterschrank und es hält. Auch hier wieder: wenn man sowas verschraubt, kommt man hinterher an nichts mehr ran, und insbesondere wirds zu schwer und zu sperrig zum Schleppen. Wenn man einigermassen sauber arbeitet, ists steckbar und solide.
An der Stelle hatte ich mir ein Brett im Maß meines Mainboards zurechtgesägt und ein paar Paletten-Abstabndsklötze der maße meiner Festplattenrahmen und meines Netzteils genommen. Damit dann den Zwischenboden im Unterschrank in einer solchen Höhe und Tiefe eingebaut, dass Mainboard mit Grafikkarte plus jeweils Lüfter ausreichend Platz haben, ich Netzteil und Festplatten stellen kann und noch in der Mitte Platz ist für den DVD-Brenner. Nicht, dass man den noch oft braucht, aber wenn man ihn braucht, will ich ja keinen Schrank aufschrauben.
Das Ergebnis hatte ich dann eher großzügig mit Sicherheitsabständen versehen, was eine Gute Sache war: an sich sollte man eben noch gut ans DVD-Laufwerk kommen und genug Platz oben für Platten und Netzteil sein. Das ließ ich eher knapp, damit ich unten wirklich auch ausreichend Platz hatte. Es stellte sich raus, dass ich das Mainboard nicht quer einbauen konnte, wie hier geplant: es hätten entweder das Monitorkabel oder die SATA-Anschlüsse nicht gereicht. Statt Anschaffungen andere/längerer Kabel setzte ich das Mainboard dann einfach längs, Anschlüsse lagen günstiger, Verkabelung passt. Bestens.
Schaltpult-Verkleidung mal testweise hingestellt. Vier Bretter waren zu hoch/zu steil, ich wollte es aber einfach aus Gründen der Asymmetrie anders als das erste Schaltpult. Also steiler und spitz zulaufend und mit mehr Schreibtischfläche davor.
Unterbau des Schaltpults: einfach einen Palettenfuß passend abschneiden, dass er über die komplette Tisch-Tiefe geht, das Teil unter dem eigentlichen Schaltpult ein Stück weit aussägen, damit man vernünftig verkabeln kann, und dann drei Bretter Schräge und eines „Rückverkleidung“. Passende Seitenverkleidung zusägen, verschrauben. Und dann ists schon stabil genug, um alles zu zerbohren und mit Schaltern und Voltmetern zu versehen.
Ich beschreib jetzt nicht alles noch mal einzeln – einiges kennt man ja eh vom ersten Teil. Es ist nicht sonderlich anders, hier die Frontrahnung für das Bullauge zu bauen, oder die Boxenverkleidung.
Spannend wurde dann die Rechner-Einbauerei. Dafür gings nach einer kurzen Schrank-Flüssigwachslasiersession mit dem Schrankteil nach oben.
Anschließend den zerlegten Rechner jeweils da einbauen, wo er hingehört – Mainboard auf die Ablage, Platten, DVD und Netzteil aufs obere Regal.
Das Netzteil ist nach hinten hin frei raus, die eigentliche „Schrank-Rückwand“ ist auch wieder teils mit Boxenbespannung vertackert, zu Belüftungszwecken. Die LEDs vom Rechner (Power, HD-Anzeige und der Minispeaker) sind in die Front neben dem Bullauge reingeführt, der Power-Knopf nach ganz oben, der kriegt einen Schaltpultknopf.
Wieder in den Keller, die restlichen Verkleidungsteile zusägen, verschrauben und wachsen.
Langsam geht es geht in Richtung Fertigstellung, dachte ich….
…aber: der Kleinkram. Ich brauchte noch eine Schublade. Das hab ich schon mehrere gebaut, aber es ist ein wenig mühselig.
Dann die Rechnerbeleuchtung (irgendwas muss man mit den ganzen Schaltern ja auch schalten). Es wäre schade drum,. wenn man coole Bukllaugen-Rechnerschränke baut und dann nicht sieht, was drin ist. Zwei Halogenspots in die Schränke und mit dem Licht-Schaltpult verkabelt. Dann: die Plasmakugel. Ich hatte ein russisches 50V-Voltmeter wo gefunden, das musste ich unbedingt verwenden. Netzstrom messen kanns nicht, also den 12V-Strom für die Plasmakugel. Ich schalte jetzt einen 230V-Strom mit eigener Kontroll-LED, und wenn der fließt, kriegt die Plasmakugel und das russische Voltmeter 12V, schlagen aus bzw. strahlen.
Dann wollte ich noch eine Spot-Beleuchtung – auf dem Flohmarkt liefen mir für 25 Ocken ein Sechser-Set Mini-Bühnenspots über den Weg, und zu denen fiel mir sofort ein, das bei uns hinterm Haus alte Kupfer-Wasserleitungen liegen, die beim Renovieren rausgerissen wurden, ergo Kupferrohre abschleifen, Spots dran montieren und am besten noch die Stromzuleitung in die Rohre rein. Sagt sich schnell, dauert länger.
Auch so eines der „Geht sukzessive ins Geld“-Beispiele: die Spots spontan und günstig auf dem Flohmarkt geschossen, sie tun alle, nur das zugehörige Netzteil war doch hinüber. Sechs mal 20 Watt schaltet man auch nicht mehr mit dem 12,99-Billigvorschaltgerät. Wieder ein wenig Geld bei Conrad gelassen. Das „Lichtpult“ hab ich insgesamt zweimal verlötet – die einfache Anschlussversion, die beim LED-Lichtschalter am Schminktisch tadellos funktionierte, funktionierte hier nicht. Es ist eklig, in dem bis dahin entstandenen Kabelsalat noch Schalter zu ent- und frisch zu verlöten, und da drunter sind ein paar Lötstellen, für die ich dereinst in die Elektronikhölle kommen werde. Immerhin cool am „Lichtpult“: ich glaube, es gibt nicht allzu viele Leute, die ihren Rechner mit einem Klingelknopf aus dem Baumarkt anschalten.
Aber im Ergebnis entschädigts dann für vieles. Oben die Drehschalter für Stereoanlage/Verstärker und die beiden Monitore. Oberes Voltmeter zeigt an, wenn die Anlage Saft hat. Das russische Voltmeter drunter wie gesagt den Strom für die Plasmakugel, und die blau-beleuchteten Schalter sind dann unterer Monitor, Schreibtischlampe, unbelegt und Plasmakugel. Rot rechts unten der Strom für die beiden Steckdosen auf dem Pult, auch zu/abschaltbar.
Wenn man zum Abschluss die Bullaugen auch mal putzt, verstärkt sich der Durchsichteffekt. Der kleine Torserver lief während der ganzen Aufbauzeit vom Teil 2 durch, ich bin ein wenig stolz auf mich, dass ich den nie vom Strom oder vom Netz nehmen musste in der ganzen Zeit.
An der Stelle aber auch nochmal ne Kostenwarnung, die klang ja schon mehrfach an. An sich mag ich die Palettenbauerei, weil man eben vergleichsweise niedrige „Materialkosten“ hat. Klar, das hier ist was anderes, aber ums kurz mal zu umreißen:
Schalter (alle möglichen) ca. 120
Steckdosen und Voltmeter: ca. 70
Bullaugen, Versand, Zoll: ca. 280
LEDs: ca. 35
Strahler, neuer Trafo: ca. 55
Schleifbänder, Wachslasur, Bits, Sägeblätter, anderer Verbrauchskram etc. ca. 100
Paletten: 30
Kabel, Dosen, Lüsterklemmen: ca. 50
Ich komm auf über 700 Ocken, und klar, da kann man ein paar Sachen günstiger schießen. Dem gegenüber aber lag vieles auch einfach schon rum. Ich will da jetzt mitnichten sagen, das ist bekloppt, zu teuer, whatever, nur eben die Warnung, bevor man anfängt: es läppert sich einfach. Gleiches gilt für den Zeitaufwand: man wills ja sauber machen, also dauert alles länger. Es sind ein Arsch voll kleiner Details. ich hab das erste Bild der Paletten-Tischplattenrohlinge vor einem Monat gemacht – sprich, das waren jetzt starke vier Wochenenden und ein paar Abende mit Elektrikschrauberei, die draufgingen. Nicht komplett, aber ich denke, mit acht bis zehn Tagen ist man näher an ner realistischen Zeitkalkulation dran als mit sechs.
Aber auf der anderen Seite: tut mir grade irgend ein Euro oder eine der Wochenendstunden leid, die drinstecken? Nee. Geilste Kommandozentrale ever.
Der dicke schwarze Phallus im Hintergrund
Das ist eine längere Geschichte. Aber das Hello-Kitty-Armband außenrum ist aus ner Oase im Sinai. 🙂
Hmmmmmmmmmmmmmmmmm. Wofür ist der dritte Pc? 😀
Geiles Teil!
How many Dildo’s can you see?
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