Folgendes direkt mit dem Vorab-Hinweis, dass ich nicht gross zum Nachbauen animieren will. Nicht, weils nicht schön wurde, aber ob da Aufwand/Resultat so im Verhältnis stehen, will ich mal offenlassen. Hauptmotiv war, dass ich mal mit schrägen und dreibeinigen Elementen experimentieren wollte und vom Küchenschrankbau einfach noch ein wenig Zeug über war. Es kamen dann im Endeffekt drei Blumenständer raus, die sich teils aber auch als Beistelltischchen eignen.
Begonnen hatte alles damit, dass ich ein Dreibein machen wollte, weil wir permanent einen Hocker durch eine Palme belegt haben, den wir aber gern anderweitig gebrauchen würden. Eine sehr gerockte undefinierbare Einweg lag nach dem Küchenschrank noch rum, weiter eine Menge Reste von der Europaletten-Teilverwertung. Gedanke: aus den drei „Fußelementen“ die Beine des Dreibeins machen, die dann eben auch so „palettige“ Struktur haben. Dabei an der Spitze so schräg ansehen, dass sie „in sich stabil“ aneinanderlehnen und so verschraubt werden können. Das jedenfalls ging schief.
Idee
Nun ja. Es sahen schon viele Palettenmöbel-Bauvorhaben zu Beginn und auch noch mittendrin eher scheiße aus, also mal entspannt bleiben. Die Teuerste befand die Geschichte für zu hoch und auch ansonsten irgendwie unschön, ich fand die klobigen „Abstandhalter“ auch an den Fußteilen und überhaupt eher so mittel und wusste generell nicht, wie weiter, also dachte ich, wenn ich unten ein Stück absäge, mach ich ja schon mal nichts falsch und wer weiss, vielleicht inspirierts.
Niedriges Dreibein: kleiner Paletten-Blumenständer
Es inspirierte. Halb zwischen den Abstandhaltern durch und die abgesägten Stücke wollten auf einmal ein kleines, niedriges Dreibein werden. Dafür musste man nur ein wenig Form raussägen.
Das ist schon mal ok. Abschleifen und von der Unterseite mit Beschlägen verschrauben.
Das Prinzip funktioniert, ist ein wenig ein Gefrickel und ich vermute, für größere Strukturen nicht unbedingt hilfreich, aber das Teil als solches fand ich dann doch ganz charmant.
Höheres Dreibein: Paletten-Beistelltischchen
Was aber nun mit dem Rest? OK, vergessen wir die Sache mit den „schiefen Dreibein-Beinen“ und nehmen ein paar Paletten-Bretter, sägen sie passend für eine viereckige Platte für aufs Dreibein zu, verschrauben, schleifen und stellen das Ding mal auf die *senkrechten* Beine.
Jetzt sprangen mich auf einmal die mittleren „Abstandhalter“ an, die mich vorher immer eher störten und die ich nur wegen dem „Palettenlook“ mal lassen wollte, bevor ich sie womöglich erst abheble und später doch wieder ranmache. Ein Zwischenboden! Bretter zusägen und schleifen! Reinsetzen, verschrauben.
Auf einmal wird alles doch recht stabil und sieht aus, als habe das wirklich jemand so haben wollen.
Mit dem Ergebnis war ich dann doch auch recht zufrieden. Bisschen Kleinkram noch – die unvermeidlichen Boden-Filzgleiter, und eben lackieren (ich hatte am Ende meinen Rest Wasser/Wachslasur vom ersten Gang über das Küchenschränkchen exakt verbraucht) und dann ists an sich was, was ich mir auch als Beistelltischchen neben den Grill und das Sofa stellen kann.
Mittlerer Schemel: Blumenständer aus Restbrettern, Mittelalterversion
Jetzt lagen noch eine Reihe länglicher Paletten-Absägeüberreste rum, und ein kleiner und ein hoher Blumenständer machen es irgendwie zwingend notwendig, noch was in mittlerer Höhe zu machen. „Fußelemente“ gabs jetzt keine mehr, also haben wir nur noch Standardbretter. Will sagen, das jetzt kann man auch aus sonstwas für Brettmaterial machen.
Ich meine, ich hatte diese Mittelaltermarkt-Steckliegestühle im Hinterkopf. So solide muss das Teil ja gottseidank nicht werden. Aber: man muss zweimal schräg das Brett halb aussägen.
Bei beiden Stichsägen, die ich hier rumliegen hab, kann man das ungefähr einstellen. Ich denke, fünf Grad hin oder her machen den Kohl so richtig fett nicht, aber Vorwarnung – ich hatte nachverschraubt und bin bei diesem Teil nicht analog glücklich zu den anderen, was Standfestigkeit und Kippelei angeht.
Wie man sieht: ein wenig Verschnitt genommen und in die Kanten reingeschraubt, damit nichts wackelt. Es ging auch so, aber Himmel, es ist ein Kleinmöbel, die „Platte“ wird eh auch angeschraubt, zerlegen muss ich das ja nie mehr.
Wie immer, vorher schon schleifen und nachher lackieren.
Nun ja. Was drei Beine hat, steht stabil, was vier hat (oder sowas viereckig-angelegtes wie diese Brettwinkelgeschichte hier, muss sauber gerade sein, oder es kippelt. Ich muss zugeben, ich hab nach ein wenig Nachschleifeversuchen beschlossen, es steht eh nur ne Palme drauf und gut. Die steht auch so gut.
Fazit
Hier auch mal wieder keinerlei vernünftige Kosten/Materialangabe – für sowas geht man nichts kaufen oder eine Palette herschleppen, es ist eher so ne Geschichte, dass man sich vielleicht fragt, bevor man den ganzen Verschnitt jetzt irgendwie entsorgt, ob man vielleicht nicht eher was kleinteiliges draus machen kann. Kann man durchaus.
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