Ein Experiment, und an sich OK, einmal mehr halt ein wenig das „Hm, komplett zerlegte Paletten“-Gefühl, wo mir immer ein wenig das „echt palettige“ fehlt. Konkreter Hintergrund hier: die Maße sind recht genau vorgegeben, man kann nicht einen Schrank auf halbem Palettenmaß bauen, weil man sonst eben deutlich zu schmal oder zu breit unter dem Waschbecken wird.
Vorüberlegungen: Unterm Waschbecken ist Platz für ein Standardschränkchen, 60 breit, 60 hoch, 40 tief. Das mit „Standardpalettenteilen“ zu machen ist doof, weil eine „Teilpalette – abgesägt an der Mittelstütze – eben eher 50 tief und 70 breit wird. Ergo, komplettzerlegen und entsprechend zuschneiden. Weil ich einige Abstandhalter über hatte, die erste Überlegung, ob man da was analog zum Küchenschrank macht: „gestapelte Brandzeichen“, gewissermassen.
„Stapelbrandzeichen“ schien mir, ob hochkant oder waagrecht, irgendwie wenig cool. Sah wacklig und nach viel ums Eck verschrauben aus und nimmt Platz weg, ohne jetzt wirklich zu überzeugen. Also, stattdessen vier Abstandhalter an die Front und die Türen „drumrum ausgesägt“. Dass war der Plan, und bevor man den im Detail ausarbeitet, kann man schon mal Fuß- und Deckplatte machen.
Gedanken bei der laufenden Konstruktion: an den Seiten des Fußteils die obere „durchgehende Brettlage“ schon ein Stück abgeschnitten, damit die Seitenbretter an zwei Seiten anliegen können. Weiter: bereits a) hier alles abschleifen (weil maximaler Zerlegungszustand) und b) mit Leinöl lasieren. Das Teil soll ins Badezimmer, da ist es feucht, und ich will nicht, dass da irgendwo das Holz aufquillt/gammelt, weil ich alles erst zum Schluss lasiere und dann in irgendwelchen Fugen der Danpf derb reinzieht.
Ob/wie sich das bewährt, muss man sehen – ist jetzt mein erster Testcase für Leinöl-Palettenmöbnel in einer Umgebung mit hoher Luftfeuchtigkeit.
Die Unterplatte ist ja mit durchgehenden „Fußbrettern“ solide verschraubt. Oben wolle ich das nicht bzw., da muss es an sich nur „zusammenhalten“, und das eben trotz ausgeschnittener Lücken für Abflussrohr und Wasserzuleitung. Daher: Eckteile, dahinter Leisten zum Zusammenhalten und noch zwei Metallbeschläge an Stellen, die sonst etwas wacklig hätten sein können.
Die Seitenwand. Die vordersten Bretter sind jeweils oben und unten ausgesägt, damit sie um die Eckteile herumgehen. Das ist teils etwas Pi mal Fensterkreuz, generell ist hier aber hilfreich, wenn man wirklich sauber misst/anzeichnet und gerade Kanten hat.
Hier verfluche ich auch gelegentlich meine Macke, die Sachen halt „irgendwie“ zu machen. Um hier aber „richtig“ sauber und wasserwaagengenau zu arbeiten. müsste man nochmal ganz anders sägen, schleifen, messen. Es wurde an sich sauber/gerade und erstaunlich fugenarm, ich weiss manchmal nicht so recht, ists Glück, ziehts sich beim Verschrauben zurecht oder wurde ich mit der Zeit einfach auch aus der Hand ein wenig präziser, wahrscheinlich von allem ein wenig. Hier *will* ich ja auch nichts wirklich dichtes, es soll ja gut durchziehen und eben auch nirgends schimmeln.
Wenn man den Rahmen hat und alles soweit grade ist, dann wirds vollends einfach. Man legt sich die „türenfähigen Bretter“ passend und möglichst fugenfrei zusammen, zeichnet an, was abgesägt werden muss, sägt, schleift, lasiert und verschraubt. Ich in diesem Fall wieder simpel mit innenliegenden Querbrettern/Brettchen.
Was wie meist nach der ersten Endmontage noch fehlt: Türgriffe. Magnete, damit die Türen „richtig“ zugehen – sie sind so auch ok zu, aber es fühlt sich einfach irgendwie noch mal schöner an. Möglicherweise ein Zwischen/Einlegeboden.
Bedarf: Ich schätze, etwas über eine Europalette, was ich hier verbraucht habe – es ist ein wenig schwer zu sagen, weil ich doch auch einiges an Bruchholz aus Altprojekten verbraucht habe und noch irgend eine obskure Kleinpalette rumstehen hatte, von der auch ein, zwei Bretter kamen. Aber man sollte hinkommen. Und ein etwas längerer Nachmittag Zeit, wobei einmal mehr die Schleiferei die Hauptarbeit ist/war. Eindruck hinterher: Gefällt, aber wie das Leinöl/das Holz das Badezimmerklima verträgt, werden wir erst noch sehen. Ich erstatte Bericht.
Europaletten sind viel schwerer und man weis wirklich nie ob se neu sind ! Aber schauen schöner aus
Nu ja, eine neue Euro erkennst du schon 🙂 Ich hab heut vormuittag eine eingepackt. Im einschlägigen Palettenhandel gibts AFAIK auch erste, zweite, dritte Wahl… je nachdem, wie oft gebraucht. Und ehrlich gesagt: grade bei den „komplettzerlegten“ Sachen, wo wirklich jedes Teil dann rundrum abgeschliffen und anschließend lasiert ist, da mach ich mir dann keine Gedanken mehr wegen „war vielleicht mal dreckig“.