Die Teuerste fand allerliebste Teelicht-Hängegläser und hatte die Idee, hier eine Tischbeleuchtung zu bauen. Beim letzten Europalettenstöbern hatten wir weiter ein hübsches Vogel-Brandzeichen gefunden, und nachdem das Ergebnis über dem Esstisch hängen sollte und ohnehin etwas gründlicheres Abschleifen angesagt war, störte ich mich nicht am doch etwas gebrauchten Look des Rohmaterials. War auch gut so, einmal mehr cooles Holz gefunden. Ein neuer Lasurtest, btw., den ich noch beim Paletten streichen, lasieren, lackieren nachtragen muss: Flüssigbienenwachs. Soll heller rauskommen als Leinöl, tat es auch, und riecht klasse. Aber ich greife vor.
Nimmt man eins der breiten Bretter, kann man die Abstandhalter quer setzen, Brandzeichen nach außen. Ich überlegte, Abstandhalter längs und ein schmales Brett, schien mir aber irgendwie unausgewogener. Breites Brett abhebeln, zwei schöne Abstandhalter abhebeln, alles abschleifen. Das Brett sollte auch nicht komplett „gerade“ sein, ich sägte einfach an den Stellen Ränder aus, wo das Holz eh unschön, gesplittert etc. war, Ergebnis gefiel.
Ziemliche Schleiferei, Hier hatte ich zum ersten mal richtig erst mit 60er und dann 120er-Körnung nachgeschliffen, mit dem Wachsfinish und einer doch etwas exponierten Aufhängestelle wollte ich glattes Holz und keine Kratzer, Fugen whatever drin, die man dann noch ewig anguckt und denkt, ach, hätt ich doch. Anschließend: Abstandhalter quer auf die Enden des Bretts schrauben.
Das Ergebnis dann saubergemacht – ich hab mir einen normalen Farbpinsel dafür aufgespart, mit dem kriegt man schön Staub aus den Fugen. Nun die Bohrlöcher für die Aufhängungen anzeichnen. Ich hatte die „von oben“ angezeichnet, im Nachhinein fiel mir auf, andersrum wärs vielleicht schlauer gewesen, aber hat beides Vor- und Nachteile.
Hier hab ich meine Bohrmaschine zerlegt. Das war ein tapferes Ding und hat viel gebohrt und geschraubt unter teils widrigen Umständen, und es war mir neu, wie kräftig so ein Maschinchen qualmen kann, wenn mans dann hingerichtet hat. Kurze Schweigeminute.
Ich hatte erst mit einem Becherbohrer gearbeitet (empfohlen), der hatte sich dann aber mittendrin verkantet, ich denke, das hat der Maschine auch den Rest gegeben. Anschließend mit nem 55er Forstnerbohrer, da bohrt man eben ein „großes Loch“ anstelle einen runden Schnitt zu sägen, entsprechend anstrengender isses, aber der Becherbohrer war halt auch durch.
Der Haken bei „von oben nach unten“ – wenn man „durchbricht“, ist drunter weniger Platz (Palette unterlegen 🙂 ), und weiter neigt das Holz an der späteren Unterseite zum Aussplittern. Mir gefiel das dann eigentlich aber gut, weil man die ausgesplitterten Bereiche ausschleifen konnte und sich so nochmal weitere, schön natürlich aussehende Struktur ergab.
Wenn alles gebohrt und sauber abgeschliffen ist, kann man sich ans Lasieren machen. Im Fall von Flüssigbienenwachs: wirklich alles so haben, wie mans will. Ich hab Leinöl-behandeltes Holz schon nachgeschliffen, das geht, hier war jetzt auch alles in Ordnung, aber wenn man gewachstes Holz nachschleifen will, hat man keinen Spass, weil das Wachs das Schleifpapier direkt zusetzt.
Wie man sieht: kommt deutlich heller raus wie das Leinöl. Ich finds toll. Dabei beachten: dass das Holz feiner geschliffen ist als bei vergangenen Projekten, wird auch reinspielen, und was für ein Holz es ist, natürlich auch immer.
Gefunden hatte die Gläschen die Teuerste in der Wuppertaler Innenstadt. Keine Ahnung grade, ob/wo es die im Netz gibt, ich trags nach, wenns mir über den Weg rennt. Und nun kann man sich auch ans Aufhängen machen. Je zwei Holzschraubhaken einfach in die Abstandhalter oben rein (so kriegt man das Ergebnis leichter gerade aufgehängt), und als Aufhängung kann man nehmen, was man mag. Wir hatten Stahldraht ausgesucht.
Längs und quer ins Wasser stellen. Die Stahldrahtaufhängung hatte ich einfach mit Drahtschraubklemmen fixiert, da kann man dann leicht einfach links und rechts die richtige Länge für geraden Hang nachstellen.
Ergebnis gefällt.
Tja, was hats gebraucht? Eine Palette (hihi), nun, an sich ungefähr ein Viertel davon. Die Teelichthaltergläschen, Bienenwachslasur, Stahldraht und vier Klemmösen, Holzschraubhaken, ein paar Blätter Schleifpapier und eine neue Bohrmaschine. Wie gesagt, empfohlen Becherbohrer für sowas, Forstnerbohrer sind Overkill und lagen bei mir an sich nur wegen eines anderen Teelichtprojektes rum. Man kommt mit nem ordentlichen Nachmittag hin, aber dafür, dass es an sich „nur“ ein Brett und zwei Abstandhalter zu verarbeiten sind, wars doch ein wenig mehr Aufwand als gedacht, vor allem eben wegen mehr/feinerer Schleiferei.
Es gibt Teelichte mit Glasbehälter. Durch das teilweise geschmolzene Wachs scheint das Licht auch in andere Richtungen als nur nach oben. Vielleicht noch schöner.
Himmel, klar! Ich kenn die Dinger ja auch, und ich dachte noch beim Reinstellen/Probebrennen, hm, das Alu gefällt mir jetzt ein bisschen mittel, aber ich hab überhaupt nicht an die Glasschälchen gedacht. Aber klar, definitive Anschaffung, sobald sie da sind, folgen Bilder.
Hmmm… da könnte man sogar nach farbigen Varianten gucken. Saisonal passende Glaseinsetzer 🙂 Grossen Dank für den Tipp!
Hallo
wo hast du die Teelichthalter gekauft?
Gruß Olli
hallo!
das würde mich auch interessieren, wo man diese Teelichter zum hängen bekommt, hab nämlich schon im Netz recherchiert aber nichts gefunden. Wäre für den tip sehr dankbar
Gruß Didi