Der Grill auf der Loggia stand mittelmäßig, und die Gasflasche sei undekorativ. Ergo, ein Grilltisch. Mit Gasflaschenintegration, Ablageplatz für Grillutensilien und nem Teil zum Zumachen für weniger dekoratives Material, das eben auch rumliegt. Und ich hab ein wenig ein schlechtes Gewissen wegen einem weiteren „komplettzerlegten“ Möbel – es musste eben auch „passgenau“ sein, bei recht engen Begrenzungen platztechnisch, und die „typischen Palettenmaße“ gabs praktisch nicht zu nutzen, entsprechend bleibt wenig „Ursprungsmaterial“. Ich mag das Holz, ich mag das „Gebrauchte“, aber an sich will ich die Palettenelemente noch erkennen im fertigen Möbel, und das ist hier halt nicht gegeben. Aber nun, das nächste Projekt ist schon geplant, da wirds wieder anders 🙂
Hier jedenfalls: die Bodenplatte war noch ein „Palettenseitenmaß“, und die abgesägten Enden ließen sich bestens verwenden.
Praktisch: der abgesägte Überstand passt fast (aber nicht ganz) quer über die Bodenbretter. Kein Problem, lässt man entsprechend Platz für die Seitenverkleidungen, die kann man dann grade reinstellen und anschrauben.
Das nun mit drei „Frontstützen“ ausstatten, an denen man schon Regalebenen Eins und Zwei sieht. Das sind Balken aus einer Einwegpalette, die quasi als Fußteile da gedient haben. Lagen rum, hier konnte ich sie gebrauchen. Einmal knapp dreissig und einmal knapp sechzig Zentimeter hoch. Die mittlere Ebene wird neunzig, die obere hundertzehn Zentimeter breit. Das kann man alles halten, wie mans mag – hier war wirklich nur die Nische unten bis oben eben nur für diese Maße passend. Aber an sich bietet es sich an, „Palettenmaße“ zu nehmen, damit man nicht so viel Gesäge hat und auch fertige Elemente verwenden kann.
Als nächstes: das erste Brett der mittleren Ebene.
Seitenverkleidung hab ich hier direkt gemacht – auf die Höhe der zweiten Ebene die Bretter zugeschnitten und eingesetzt. Die hinteren beiden sind einfach – hier ist ja der Boden „eingerückt“, da kann man die einfach grade reinstellen und reinschrauben. Das dritte dann einfach anlegen, von innen anzeichnen, zusägen, dann passts auch.
Den Zwischenboden drauf. Auf diesem Stockwerk steht die Gasflasche. Sprich, es reicht, einfach einen durchgehenden Boden zu bauen. Weil ich grade am Schleifen war, und damit man schon mal „ein Bild“ kriegt, hatte ich dann auch gleich das erste Brett der Arbeitsplatte geschliffen und mal montiert.
So. Durch die hinteren beiden Bretter muss die Gasflasche durchgucken. Also probestellen, anzeichnen, aussägen.
Das Montieren hab ich jetzt ein wenig gefrickelt – ich dachte erst, ich mach die Seitenverkleidung wie bei der zweiten Ebene, aber dann baute ich doch die Arbeitsfläche vorher. Ein Brett einer Seitenwand machen, in der Mitte passend was unterlegen und dann kann man die Platte drauflegen. Anschließend für die restliche Verkleidung Bretter anlegen, anzeichnen und zusägen – wie immer, das Material ist eine unexakte Wissenschaft und es sind dann doch immer wieder ein halber Zentimeter hier oder da mehr oder weniger.
Es wurde trotzdem ein wenig ein Gefrickel, aber nun. Seitenwände einziehen. Dann hab ich für die eine Hälfte, die ne Tür bekommen soll, schon mal die Bretter angelegt.
Sieht schlimm aus, aber wie meistens kam schönes Holz drunter vor. Auch hier mal wieder mein Gejammer über die elende Schleiferei und Lob und Preis ordentlichen Werkzeugs, namentlich meines Bandschleifers. Im Ernst, ohne ordentliches Gerät diesbezüglich muss man sowas hier gar nicht erst anfangen, es macht dann einfach keinen Spass.
Hier hab ich jetzt abschließend mit 150er-Körnung nachgeschliffen. Kann man noch sauberer machen, es hängt aber immer auch ein wenig vom Holz ab, ob man das wirklich glatt kriegt oder es eben ein wenig „faserig“ bleibt. Wird wieder Flüssigbienenwachs-Finish, und nur 120er-Körnung verzeiht das nur bedingt.
Direkt mal eine Dose Lasur ging drauf – es täuscht, aber es ist doch einiges an Holz und Oberfläche. Materialverbrauch: ca. anderthalb Paletten (und ca. fünf Schleifbänder), wobei ja die Stützbalken noch dazukommen, aber da kann man ja auch Bauholzbalken aus dem Baumarkt nehmen. Anderthalb: eine ging komplett drauf und dann hatte ich noch ein „Palettenoberteil“ eher aus Zufall gefunden und eben verbraten (erstes Bild Rohmaterial).
So, Da steht er gut. Man sieht, es musste halt so passen, dass die Töpfe drumrum so stehenbleiben können und man die Tür aufkriegt. In dem Kontext auch das angenehme an der Geschichte hier: man kann es sich eben wirklich so maßschneidern, wie man es braucht. Und wenn eine Steckdose zu weit vorkommt, auch noch schnell ein Stück raussägen 🙂 Wie gesagt – ich mag die „Komplettzerlegungen“ an sich nicht so richtig, es ist irgendwie nicht im Geist der Sache (hihi), aber grade, wenn man eben für eine exakte Lücke was braucht, bietet es sich an. Und mir ist dann immer noch das Palettenholz lieber wie irgendwas glattgebürstetes aus dem Baumarkt.
Zu guter Letzt: transportabel ist das weniger. Sprich, den Grill mal rausstellen werden wir ohne das Schrankteil.