Folgendes eher ein kurzer Proof of Concept für weitere schnelle Bankbauaktionen: das war ein halber Nachmittag Arbeit, geschuldet unter anderem dem Zufall, dass ich auf dem Luisenfest-Flohmarkt ein paar Rollen für sehr kleines Geld gefunden habe. Und einen Hobel!
Das Bauprinzip einer Palettenbank dieses Formats ist bekannt bzw. man siehts öfter. Ich hab mich dran versucht, das nach Möglichkeit zu optimieren, das ist jetzt alles nicht wunder wie genial, aber ein paar kleine Details, die das Möbel vielleicht ein wenig praktischer machen:
– möglichst leicht (1), also überflüssiges Holz raus
– möglichst leicht (2), also keine „Vollpaletten-Lehne“ mit Palettenklotz-Stützen
– 2 Europaletten max. Materialbedarf
– rollbar, also mit Rollen (haha)
– standsicher, also abgestellt nicht rumrollend
Für letzteres gibts gebremste Rollen, aber man ist da bei der Größe im Baumarkt auch schnell nen Zwanni los. Deswegen die „eine Seite Rollen, andere Seite Palette“-Lösung. Der Anfang hier mit dem „Unterbau“. Zwei der drei Standfüße erstmal ab: wir haben keine ganze Palette Baufläche, sondern machen die Bank gleich ein Stück weniger tief, d.h. den hinteren Fuß „ein Brett weiter rein“.
Anschließend am mittleren Klotz absägen. Ich nehme hier nur die äußeren schmalen Füße, das mittlere Brett brauch ich nachher für die Lehne, die Klötze davon gar nicht.
Das hintere breite Brett absägen. Alle überflüssigen Bretter abhebeln. Wir haben nun einen „nackten Rahmen“ und die beiden breiten Bretter übrig, die wir für die Lehne brauchen. Dann sägen wir mal die „Sitzpalette“ aufs gleiche Format. Tipp: erst das Fußteil drunter abhebeln, dann erst absägen, man arbeitet stabiler.
Auch hier hebeln wir dann auch noch das mittlere Fußteil raus und die Klötze davon ab. Das mittlere liefert uns die Lehnen-Stützen. Das äußere kommt an den neuen hinteren Rand, aber später. Jetzt müssen wir hier noch von unten rankommen und stellen das Ding erst mal in die Ecke.
Man sollte aus einem der breiten Bretter vier Stützen rauskriegen, wenn man sie so wie hier angelegt aussägt. Alternativ sollte noch ein schmales Brett über sein, das man auch verwenden kann. Ich hatte hier jetzt 45cm Höhe der Lehnenstützen gemacht, das ist an sich bequem zum Sitzen und scheint von der entstehenden Hebelkraft her stabilitätstechnisch vollkommen vertretbar.
Ich hab an der Stelle übrige Bretter mit Bruch-Enden genommen, weil ich die hier einfach absägen kann und die „schönen“ Bretter dann übrig habe für Sachen, wo ich die ganze Länge und durchgehend schönes/gutes Holz brauche.
Das abgesägte Palettenteil einfach mit den überstehenden „Unterbrettern“ in die Spalte rein, die vier Lehnenteile jeweils neben die Bretter. Ich musste nur zwei Klötze als temporäre Stütze nehmen, damit sich alles gegenseitig Halt gibt und sauber aufeinandersteht. Dann durch das untere Lehnenbrett durch die Stützen mit Schrauben fixieren. Anschließend kann man alles am Stück hochkant stellen und von unten auch verschrauben: das geht gerade sehr bequem, weil wir den hinteren Palettenfuß noch nicht drangemacht haben.
Im Folgenden hatte ich das Fußteil gleich auch direkt bündig angelehnt, weil die Schrauben zum Anschrauben der Rollen grade so lang waren, dass ich nicht ganz sicher war, ob sie durch beide Paletten gehen. Taten sie dann doch nicht, mit den zwei Millimetern Metall der Rollen, aber sicher ist sicher.
Rollen anschrauben, alles aufeinander und dann aneinanderschrauben. Hier hatte ich einfach zwischen den Klötzen die Palettenbretter eine Schraube pro Lücke verschraubt, das sitzt ja eh solide aufeinander.
Damits auch nach was aussieht: Sitzfläche abschleifen (und die Kanten anrunden, man kann sich schön das Knie stoßen sonst).
Damit wären wir soweit. Das Konzept haute soweit hin: am „unberollten“ Ende anheben und rollen geht wunderbar, die Kellertreppe rauf war auch kaum ein Problem, und wenn man das Teil hinstellt, stehts solide da.
An sich bin ichs zufrieden – Lehnenwinkel ist OK, man sitzt bequem, der Platzverbrauch ist vertretbar und die Höhe ist halt eine Sache, die sich am Rest der Möbel orientieren muss – an der Trasse steht halt schon ein vergleichsweise niedriger Tisch, zu dem passt das Teil nun gut. Wahrscheinlich werd ich aber auch nach den nächsten paar trockenen/sonnigen Tagen am Stück nochmal mit Leinöl drüber.
Hallo,
endlich habe ich ein Beispiel mit einer angewinkelten Rückenlehne gefunden 🙂
Vg