So eine Sauna ist eine wunderbare Sache. Nicht ganz der Tiefenentspannung zuträglich ist es, wenn man dort dann großformatigere Windlichter sieht, zu denen der Teuersten ein „Oh, können wir sowas bauen?“ in den Sinn kommt. Die Vorlage konnte ich saunabedingt nicht knipsen, aber das Ergebnis sollte ein ca. 90 cm hohes, ca. 30×30 cm breit/tiefes Mittelding zwischen Beistellschränkchen und Windlicht sein – verglastes Oberteil zum Kerzen reinstellen, und der Sockel zum Aufmachen und – konsequenterweise – Kerzen drin aufräumen.
Wir brauchen nicht nur eine Palette, aber mit der fangen wir an. Komplettbedarf: tendenziell zwei Paletten, vor allem aber wegen Brett- und Verschnittmangel. Aus der einzelnen Palette kriegt man schlicht nicht genug 90 cm-Bretter (für die Seitenverkleidungen/Türen) und 30er Verschnitt (für Zwischenböden und -Leisten) raus. Besonders fies: die „Standard-Verschnitte“, die man beim Absägen an den Abstandhaltern kriegt, sind immer halt so ca. 22-26cm, das ärgert insbesondere dann, wenn man mittendrin draufkommt, man hätte sie komplett abhebeln können und wär dann auf die Längen gekommen. Lernkurve.
Die nun auch nochmal vorweggenommen: das wird mit Sicherheit einen zweiten Versuch nach sich ziehen, denn ich denke, hier habe ich ziemlich viel von vornerein falsch gemacht. (UPDATE: Jepp, zweiter Versuch wurde besser 🙂 /UPDATE) Plan fürs nächste mal:
- • Vier Paletten-Abstandhalter mit der Stichsäge einschneiden, damit sie *in* den Schnitten die Scheiben sauber und gerade halten
- • diese Vier Paletten-Abstandhalter als Formfaktor für das Windlicht nehmen/die Verkleidung außen rum bauen, und
- • nicht umgekehrt – denn so wird es eine ziemliche Glückssache, dass hinterher alles einigermaßen passt.
Wie öfter schon: erst mal das Mittel-Fußteil raushebeln, Nägel (hier eher sicherheitsbedingt) gleich raus/abflexen, an sich ists aber bums, weil wir von beiden Seiten her nur etwas über 30 cm brauchen und das Mittelteil „überbleibt“. Aus letzterem kann man sich für die „Lückenfüller“ bei der Seitenverkleidung bedienen. Es bleiben zwei Palettenteile mit jeweils einem Fußteil dran. Fußteile dienen später als Stützen für die Einlegeböden. Breite ist knapp über 30 cm – wichtig ist mir hier das Innenmaß, denn ich will zum Schluss oben vier Glasplatten reinsetzen. Die gibts billig und ohne „Maßschneiderei“ in Form von rahmenlosen Clip-Bilderrahmen: Standardmaß DIN A 3, 29,7 auf 42 cm. Bisschen Lücke auf der Kante darf sein, und wir wissens ja, Paletten sind keine exakte Wissenschaft.
Zwei Dinge folgen nun:
- • Auf 90 cm einkürzen.
- • Noch das Mittelbrett raus, weil wir den Schrank/den Kerzensockel komplettverkleidet wollen, also sauber anlegen, die Fuge ausmessen, passendes 90 cm-Brett zusägen, reinlegen.
Reihenfolge? Ich hab erst eingekürzt und dann das Brett rausgenommen, muss man einmal weniger hebeln. Raushebeln und dann einkürzen an sich nur dann, wenn man das rausgehebelte Brett in voller Länge braucht. Whatever.
Dasselbe wiederholen für die zweite Seitenwand. Ungefähr genau so weit kommt man mit einer Palette, denn wie gesagt, die Einlegeböden, die die Geschichte später auch zusammenhalten, müssen eben die 30 cm Innenmaß machen, damit es mit dem Format hinhaut. Ab hier brauchts eine weitere Palette als „Rohstofflieferant“, wahlweise einfach so rumliegendes Bauholz oder ausreichend Verschnitt aus vorhergegangenen Projekten. Sollte man ja meinen, ich hätte welchen, aber ich hab wohl zu viel Blumenständer gebaut.
So weit, so gut. Wie immer drandenken, dass man im maximalen Zerlegungszustand dann abschleift.
„Einlegeböden“. Ich glaube, hier hab ich es das erste mal ein wenig übertrieben mit dem „wird schon passen“. Ich brauch ein 30×30 Innenmaß, also mach ich mir 30er-Brettchen, schraub sie von unten aneinander, und wenns dann doch egal bei welcher Kombi eben nur 28 werden oder ein Elends-Gestückel, dann schneidet man ein Stück Seitenleiste auf der einen Seite runter und nimmt die auf der anderen Seite für die restlichen anderthalb Zentimeter. Analog oben, nur wars da eh ein wenig schief und ich war dann ganz froh dran, dass ich da eine Seitenleiste auch „mitnehmen“ konnnte. Hinterher hats gepasst, ja, aber ich würd mich nicht immer drauf verlassen wollen.
Geht alles sauberer, muss ich gestehen, war mir an der Stelle dann schlicht zu viel Aufwand. Siehe oben, Lernkurve: das nächste mal andersrum, vom exakt gemachten Scheiben-Arrangement her nach außen bauen.
An der Stelle hab ich dann doch eine weitere Palette „angebrochen – für die langen (90cm)-Bretter. Generell wurde es an der Stelle ein wenig „Stückwerk“: ich wollte eine nette Türenfront, sprich, schon ein wenig „urigere“ Bretter. Dann hatte ich aber noch 90er von einer halben Billig-Einweg über, die verwendete ich dann (zugegebenermaßen ein wenig lieblos) für die Rückseite.
Wir kommen zum Streichen. Einmal mehr ein ziemliches „Hoppla“, wenn man sieht, wie das Holz dann rauskommt. Premiere: reine Leinöl-Behandlung – den Tipp kriegte ich auf dem Palettenbau-Workshop letztens. Reines Naturprodukt, gut zu verarbeiten, holt die Maserung tadellos raus und für den Innenbereich ein Nobrainer. Für Outdoor sollte man damit rechnen, dass man regelmäßig nachbehandeln muss, so derbe wetterbeständig ist das natürlich nicht. Aber… whoa, was für Farben da mal wieder rauskommen. Das ist mit farblosem Leinöl behandelt:
So. Beim letzten Bild zu sehen: die Glasscheiben, für die ich einfach jene aus den EUR 4,50-Billig-Bilderrahmen aus dem Baumarkt zweckentfremdet habe. Um die lange Geschichte kurz zu machen: beim finalen Platzieren ist mir das Ding natürlich weggerutscht und drei von vier Scheiben waren hinüber. Anschließend waren im Baumarkt die Din A3-Rahmen alle und ich musste mit A4 Querformat improvisieren. Auch schön, aber nicht so gedacht.
Das Gaffa muss nichts *halten* – das dichtet nur fürs Granulat nachher ab. Die Scheiben passen genau in den Spalt zwischen Einlegeboden und Schrankwand, nach vorne hats ja die Metallwinkel, die denselben Job machen. Trotzdem, siehe oben – schon allein, damit man ein wenig mehr „Palettenelemente“ im Blickfeld hat, ich hätte an sich gern den zweiten Versuch mit gesägten Schlitzen in Paletten-Abstandhaltern (mit Brandzeichen!), in die man dann die Scheiben exakt einsetzen kann, und dann darum passend die „Windlichtverkleidung“. Mal sehen, wann ich dazu komme.
Jetzt noch Marmorsplitt rein – gibts für acht Ocken den 20 Kilo-Sack im einschlägigen Baustoffhandel. Und die letzten Details, dann sieht das folgendermaßen aus:
Mal wieder ein Fall von „Hätt ich im nachhinein ganz anders gemacht“, aber trotzdem: mir gefällts, auch wenn mans (auch das wie öfter schon) bei der Entstehung gelegentlich nicht gedacht hätte.
3 thoughts on “Beistellschrank/Windlicht aus Paletten, Bilderrahmen”